Autorenseite René Bote

Freundschaft aus der Küche – Eine neue Dimension

Cover des Buchs Freundschaft aus der Küche – Eine neue Dimension
29. September 2017
34
978-3744848824
Books on Demand

Pauline ist endlich in der neuen Stadt heimisch geworden und hat Freunde gefunden. Der beste Freund von allen aber bleibt Robin, und die Freund­schaft beschränkt sich längst nicht mehr auf gemein­sames Kochen und Backen. Doch wie sehr sich diese Küchen­gemein­schaft wirk­lich schon ver­selb­ständigt hat, merkt Pauline erst, als eine Bitte von Robins Eltern eine völlig neue Dimension eröffnet.

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Das Buch gehört zur Serie Freundschaft aus der Küche

Autorenplauderei

Freund­schaft aus der Küche – Eine neue Dimension ist die Fort­setzung zu Freund­schaft aus der Küche. Eigent­lich war die Geschichte um die Hamburger Deern Pauline, die unfrei­willig im Ruhr­gebiet einen Neu­anfang machen muss, nicht auf einen Folge­band aus­gelegt; dass die Be­deutung von Robins An­deutung ganz am Ende nicht voll­ständig aufgelöst wird, war deshalb auch kein geplanter Cliff­hanger. Im Nach­hinein ist es natür­lich ganz günstig, dass ich die erste Ge­schichte so ohne defini­tive Ent­scheidung gelassen habe, sonst hätte es diese zweite schwer­lich geben können.

Die Leseprobe stammt ausnahmsweise nicht direkt vom Buchanfang, weil ich zu Beginn des Buches für alle, die Freund­schaft aus der Küche nicht gelesen haben, kurz umreisse, wie es Pauline aus Hamburg ins Ruhrgebiet verschlagen hat und welch schweren Start sie in der neuen Heimat hatte.

Alles in allem war die Woche in Hamburg schön, aber nicht so schön, wie Pauline es sich vorher vorgestellt hatte. Der Abschied fiel ihr nicht so schwer wie im Frühjahr beim Umzug, obwohl sie wusste, dass sie frühestens in den Herbstferien Ende Oktober wiederkommen würde; vielleicht würde aber auch Nina zu ihr kommen in der einen Woche, die ihre Ferien sich überschnitten, das stand noch nicht fest.

Als sie zu Hause aus dem Zug stieg, erlebte sie eine Überraschung: Sie wurde erwartet. Robin hatte sich strategisch günstig so postiert, dass er alle Wege vom Bahnsteig nach unten im Auge behalten konnte, bemerkte Pauline aber erst, als sie, noch einige Schritte von ihm entfernt, seinen Namen rief. Er hatte die letzten Wagen des Zuges nicht im Blick gehabt, und genau dort hatte Pauline gesessen; verpassen hätte er sie trotzdem nicht können, denn einen der Abgänge musste sie ja schließlich benutzen, wenn sie nicht verbotenerweise über die Gleise gehen wollte.

Pauline konnte nicht verhindern, dass in ihrer Stimme deutlich die Überraschung mitschwang, und vor allem auch Freude, dass er gekommen war, um sie in Empfang zu nehmen. Verabredet hatten sie das nicht, er war selbst erst am Abend zuvor mit seinen Eltern von der Ostsee zurückgekommen. Pauline konnte sich auch nicht entsinnen, ihm gegenüber mehr als nur eine grobe Zeit erwähnt zu haben, wann sie zurückkommen würde, er musste sich also auch noch die Mühe gemacht haben, herauszufinden, welchen Zug sie nahm.

„Hi!“, begrüßte Pauline ihn. „Wie komm ich denn zu der Ehre?“ „Langeweile“, behauptete Robin und lachte. „Quatsch, ich hab Neuigkeiten. Meine Eltern haben einen Spezialauftrag für uns.“ „Lass hören!“, forderte Pauline ihn auf. Inzwischen hatten sie die Treppe erreicht und stiegen nach unten. Pauline hatte nur einen kleinen Koffer, dafür lohnte sich der Umweg zum Aufzug nicht.

„Also“, hob Robin an, offensichtlich unsicher, wo er anfangen sollte. „Meine Eltern haben demnächst Silberhochzeit.“ Er nannte das eigentliche Datum, das in die erste Schulwoche nach den Sommerferien fiel. Weil an einem Werktag zu viele Freunde und Verwandte nicht gekonnt hätten, würde die Feier nicht am Tag des Ehejubiläums selbst stattfinden, sondern am Samstag darauf. „Eigentlich wollten sie es so machen, dass ein Partyservice das Essen bringt“, fuhr Robin fort. „Ich meine, mit vierzig Leuten im Restaurant, das könnte man ja kaum bezahlen. War auch alles schon fix gebucht, aber jetzt ist der Typ abgesprungen. Angeblich wären ihm Leute ausgefallen.“ „Angeblich?“, wiederholte Pauline verwundert. „Meinst du, das ist gelogen?“ Robin zuckte mit den Schultern. „Ich war nicht da, als er angerufen hat“, erklärte er. „Aber Papa meint, der hätte wohl einen Auftrag reingekriegt, bei dem mehr rausspringt.“ „Gewagt“, stellte Pauline fest. „Wenn sich sowas rumspricht, dann kriegt er bald gar keine Aufträge mehr. Aber für euch ist das natürlich extrem blöd.“ Ob Robin und seine Eltern an das gedacht hatten, was ihr jetzt spontan durch den Kopf ging?

Robin bestätigte ihre Feststellung, dass die ziemlich kurzfristige Absage seine Eltern vor Probleme stellte, mit einem Nicken. „So kurz davor noch einen anderen Partyservice zu finden, der was taugt, das dürfte schwierig werden“, sagte er. „Papa hat schon rumtelefoniert wie blöd, aber keiner hatte mehr was frei für den Tag.“ „Ich ahne was“, meinte Pauline. „Wir sind ihre letzte Hoffnung, wie?“